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Mmd Pompadour in der Leipziger Komödie (02. 06. 2019)

>>Madame Pompadour<<

Ein Besuch der TDB in der Musikalischen Komödie zu Leipzig

 

Nachdem Petrus den April zum Mai und den Mai zum April gemacht hatte, stand es ihm nun an, zum meteorologischen Sommeranfang auch mit aller Gewalt Sommer werden zu lassen.

 

Über mehr als 10 Jahre in barocker Gewandung sind wir so mancher Hitzeschlacht ausgeliefert gewesen, und so konnten wir auch heuer den Temperaturen trotzen und mit Contenance die Etikette waren.

 

Unser Herzog von Orléans (Rudolf FRITZSCHE) hatte mal wieder in seiner Heimatstadt Leipzig einen musikalisch-theatralischen Leckerbissen in Erfahrung gebracht. So wurde in der Musikalischen Komödie die Operette „Madame Pompadour“ von Leo Fall zur Aufführung gebracht. Dies nahmen wir erneut zum Anlass, in Robe einer Inszenierung mit historischem Thema zu besuchen.

 

Bedingt durch Urlaub und anderweitige Verhinderungen waren wir nur eine kleine barocke Gesellschaft – Herzog von Orléans (Rudolf FRITZSCHE), Reichsgräfin von Zinzendorf (Elke METZNER), Gräfin von Königsmarck nebst Graf von Weißenberg (Silvia und Frank WEISE) sowie Freiherr von Erdmannsdorf mit Gemahlin (Heidrun und Günther TENNERT). Die erlauchte Gesellschaft traf bereits gegen 13:00 Uhr am Ort des Geschehens ein, denn vorab sollten sich deren Schritte ins Café Eigler wenden, die die Gräfin von Königsmarck dort schon avisiert hatte. Vom Wirt (Thomas EIGLER) höchst persönlich begrüßt, wurde uns vorausschauend eine kleine Tafel  im eher kühleren Teil des Café angeboten. Von herzhaft bis süß konnte im anheimelnden Ambiente des beginnenden 20. Jahrhunderts geschlemmt werden.

 

So gestärkt und erwartungsvoll auf den nun folgenden Augen- und Ohrenschmaus begaben wir uns zurück zur Komödie, um dort auf ein paar anderweitig Verhinderte und weitere bekannte Gesichter, die wir sonst auch in barocken Roben kennen, zu treffen. Mehr als eine kurze freundliche Begrüßung war aber erst einmal nicht möglich, denn es wurde zur Vorstellung geläutet.

 

Die Uraufführung der Operette in drei Akten war im Jahre 1922 am Berliner Theater und wurde heuer inszeniert von Klaus Seiffert. In dieser Operette dreht sich vordergründig alles um die wohl bekannteste Maîtresse am französischen Hof - „Madame Pompadour“ und ihre (vermeintlich ausschweifenden) amourösen Abenteuer. Aber der eigentliche Tenor des Stückes ist – wer hatte das bessere Geschick, Intrigen zu spinnen und andere zu manipulieren. Das galt damals, wie es auch heute noch gilt. Und jeder ist frei in seiner Entscheidung, ob er/sie sich treu bleibt, Charakter hat, diesen auch zeigt, auch wenn es mal unbequeme wird oder ob er/sie aus Gier nach Macht, Reichtum und Ansehen sich auf das Spinnen von Intrigen einlässt, dann aber auch hinter jeder Ecke eine Gefahr lauern sieht, nur um allen zu gefallen.

 

Auch wenn in der Vorankündigung davon gesprochen wurde, dass die Gewänder etwas freizügiger und die Zeit des Rokoko etwas überhöhter dargestellt werden, meinen wir – so weit entfernt von den tatsächlichen Begebenheiten wird es wohl nicht gewesen sein, muss man doch alles im zeitliche Kontext und den Gepflogenheiten der Zeit betrachten.

 

Uns war es ein großes Plaisir und wir können (wie so oft) feststellen, das starke Geschlecht sind die Frauen, denn auch hier zeigten sich diese stimmgewaltiger als die Herren – allen voran Lilli Wünscher als Madame Pompadour.

Nach drei Stunden vorzüglicher Unterhaltung, vielen netten Gesprächen und einigen interessanten Kontakten blieb uns nur noch die Heimreise in zwei Chaisen – die eine über „Herrnhut“ (Dresden) nach „Schönfeld“ (Ebersbach), die andere über „Versaille“ (Leipzig Gohlis) zur Villa von Weißenberg nach Ossig.

 

Wir freuen uns schon auf den nächsten Ausflug dieser Art, aber vorerst stehen andere barocke Vergnügungen an.

 

Urheberrecht:

Text und Fotos: Silvia Weise



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